Max Grundig
(*1908 + 1989)
Es folgten
die Jahre des wirtschaftlichen Aufschwungs in Europa – auch
für Max Grundig. Zu der Herstellung
von Rundfunkgeräten der Marke „GRUNDIG“ kamen
Tonbandgeräte. 1959 konnte Grundig sich den größten
Tonband-
gerätehersteller der Welt nennen.
Beim
Fernsehen war Grundig stets schon ab der Anfangsphase dabei, ab 1951
mit Schwarzweiß-Geräten und ab Ende
der 60er-Jahre mit Farbfernsehgeräten. Seit 1954 fand man die
Marke Grundig auch bei Diktiergeräten aus eigener
Produktion. Auch sie entwickelten sich zu einem Erfolgsprodukt und sind
es bis heute.
Sein Name
war seine Marke – „GRUNDIG“, nun in der Spitzengruppe
der Hersteller in Deutschland – mit Produktions-
stätten vor allem in Fürth und Nürnberg. Erfolgreich war
er aber auch in den europäischen Nachbarländern, insbesondere
in Frankreich, Italien und Österreich – dort sogar mit
eigenen Fabriken. Händlerstützpunkte in vielen anderen
Ländern der Erde machten die Marke „GRUNDIG“ weltweit
bekannt.
Als
Innovation der Unterhaltungselektronik lernten die Verbraucher in der
zweiten Hälfte der 70er-Jahre die
Bildaufzeichnungs- und -wiedergabe-Band-Geräte – kurz: die
Videorecorder – kennen. Aus Fernost kamen zwei in
Japan entwickelte technische Systeme, die zunächst vor allem in
den USA erfolgreich waren, während in Europa Philips
und Grundig den Markt für ihr System Video 2000 erobern wollten.
Technisch wurde es von den Experten mit
großem Lob bedacht und hatte auch beim Verbraucher beachtlichen
Erfolg. Die fernöstlichen Hersteller konnten
aber durch ihre Großserien-Produktion für ihren eigenen und
für den nordamerikanischen Markt ihre Geräte zu
besonders günstigen Abgabepreisen in Europa anbieten. Ihre
Geräte – vor allem mit dem japanischen VHS-System –
verdrängten das europäische System Video 2000, und auch
Grundig stellte seine Fertigung auf VHS-Geräte um.
Der Kampf um die Durchsetzung eines Video-Standards machte deutlich,
dass für eine Spitzenstellung in der
Unterhaltungselektronik die Finanzkraft von weltweit präsenten
Großkonzernen erforderlich war. Nur sie hatten die
Möglichkeit, mit der Mikro-Elektronik und den dadurch einsetzbaren
automatisierten Produktionsmethoden
Schritt zu halten und diese technischen Errungenschaften schnell in den
Produkten umzusetzen.
Max Grundig
vereinbarte deshalb für seine mittelständische
Unternehmensgruppe Ende der siebziger Jahre eine
Minderheitsbeteiligung mit Philips.
Außerdem
bemühte er sich Anfang der 80er-Jahre mit weiteren
europäischen Herstellern einen größeren Verbund
zu gründen. Dieser sollte den fernöstlichen
Großanbietern, die bereits in der übrigen Welt die
Führung
übernommen hatten, wenigstens in Europa ein Gegengewicht
entgegenstellen. Dieses Ziel war aber nicht zu
erreichen, so dass Max Grundig 1984 die unternehmerische Führung
der Grundig-Gruppe an Philips abgab und sich selber
aus der Geschäftsführung zurückzog.
Damals
beschäftigte die Grundig-Gruppe 24.900 Mitarbeiter und hatte einen
Jahresumsatz von
DM 2.782.000.000,-- (€ 1.422.000.000,--).
die sich bis 2004/2005 fortsetzte.
Für den Verbraucher ist das
Lebenswerk von Max Grundig: die Marke
„GRUNDIG“, noch immer – auch im beginnenden
21. Jahrhundert – ein wichtiger
Faktor bei Geräten der
Unterhaltungselektronik. Viele, vor allem die Älteren, werden sich
dabei an Max Grundig erinnern, den
deutschen Industriepionier in der
Zeit des Wirtschaftswunders nach dem zweiten Weltkrieg.